Wenn Sie gerade vor der Wahl stehen, welche Großbildlösung Ihnen in die eigenen vier Wände kommt, werden Sie um die Frage: „Fernseher oder Beamer? Oder vielleicht eine Hybridlösung?“ nicht herumkommen!
Die Zeiten, in denen Fernseher auf Bildbreiten von unter einem Meter limitiert waren, sind schon lange vorbei. Will man das Heimkinoerlebnis nach Hause holen, kommt man aber nach wie vor nicht um ein möglichst großes Bild herum. Richtige Heimkinofans nehmen hier gerne die Faustformel, dass erst bei einem gleichen bis maximal 1,5-fachen Verhältnis von Sitzabstand zu Bildbreite ein richtiges und einhüllendes Großbilderlebnis zustande kommt.

Heißt z.B. Sie sitzen in Ihrem Wohnzimmer ca. 2,5m von Ihrem Fernseher entfernt… Um in diesem Falle nach der oben genannten Faustformel ein richtiges Heimkinoerlebnis zu gewährleisten, sollte ihr Fernseher im Idealfall ebenfalls 2,5m breit (was ca. 110“ entspricht) oder minimal ca. 1,7m breit (was ca. 75“entspricht) sein. Letztere Größe ist noch irgendwo mit einem guten Preis / Leistungs-Verhältnis zu bekommen. Ein 110“ Fernseher dürfte für die meisten, Stand heute, weder bezahlbar noch durch das Treppenhaus zu bekommen sein….

Des Weiteren sind Sitzabstände von 2,5 m in den meisten Haushalten eher untypisch. Der Durchschnitt liegt hier eher bei drei bis fünf Metern. Ja, sie denken richtig, hier wird es nach der bisherigen Annahme durchaus schwierig, eine konventionelle TV-Lösung zu finden, die bezahlbar und vor allem transportabel ist. Und genau hier kommen schon seit Jahren Projektionslösungen ins Spiel. Diese gelten schon seit jeher als die einzige Bezahlbare und gut integrierbare Lösung für Bildbreiten jenseits der zwei Meter Bildbreite bzw. 92“ Bildschirmdiagonale.

Doch ab wann lohnt sich eine Beamer-Lösung gegenüber einem TV? Um hier alle Aspekte zu betrachten, gehen wir mehrere wichtige Punkte in diesem Beitrag durch. Am Ende werden wir die Vor- und Nachteile von beiden Lösungen gegenüberstellen, um Ihnen die Auswahl zu erleichtern.
Wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Bei Beamer-Lösungen müssen wir natürlich sowohl die Frontprojektion als auch die neue Technologie der LaserTVs berücksichtigen, die nur wenige Zentimeter Abstand von der Wand auf dem Lowboard benötigen, um ein Bild von 80“ – 150“ zu projizieren, dazu aber im Laufe des Beitrages mehr.
1. Nutzungsverhalten und Anspruch
Zunächst sollten wir uns Gedanken darüber machen, was will ich eigentlich? Leichter gesagt als getan. Hier müssen sowohl das Nutzungsverhalten als auch der eigene Anspruch genauer betrachtet werden. Dazu gehen wir auf verschiedene typische Nutzerprofile ein.
Schaue ich nur gelegentlich Fernsehen in Form von Serien, klassischem TV-Programm und spiele hin und wieder an der Konsole? Oder lege ich Wert auf eine möglichst realistische und gute Bildwiedergabe, so wie sich es der Regisseur gedacht hat? Ist mir die Bildqualität wichtiger als die Bildgröße? Welche Inhalte laufen bei mir überwiegend? Sport oder Filme?
Schaue ich überwiegend abends bzw. im Dunklen oder auch tagsüber, ohne abzudunkeln?
Machen Sie sich hier ein klares Bild von dem, was Sie wirklich wollen und brauchen, danach können Sie anhand der Erläuterungen in den nächsten Absätzen schon absehen, ob sich ein Fernseher oder Beamer für Sie lohnt.
2. Bildqualität und Gaming-Tauglichkeit
Kommen wir zunächst zu dem Aspekt, der für viele den größten Einwand gegenüber einem Projektor liefert. Und zwar der Bildqualität und der Möglichkeit damit auch Spiele via Konsole zu spielen.
Nun, es lässt sich sagen, dass vor 10 Jahren die Bildqualität der meisten Projektoren im bezahlbaren Bereich, denen der Fernseher deutlich unterlegen war. Farben, Auflösung und Kontrast eines Projektors waren nur dann auf einem ähnlichen Niveau, wenn man sehr viel Geld ausgeben wollte und konnte … Heute ist das anders. Die immer größere Beliebtheit und die damit größeren Produktionsvolumina lassen Projektoren schon im Einstiegsbereich mit modernsten Bildtechniken daherkommen. Somit ist es heute quasi schon Standard, das auf Projektoren wie einem Optoma UHD3500A Logos wie 4K, HDR und 4 ms Inputlag beim Gaming zu finden sind. Angaben, die man bis vor wenigen Jahren ausschließlich bei Fernseher oder High-End Projektoren der 10.000 € Klasse finden konnte …
Ehrlicherweise soll gesagt sein, das die neuesten Technologien zunächst in Fernsehern implementiert und erst später in Projektoren integriert werden. Wer also immer die neuste Technik und die neusten Standards im Bereich der Bildqualität haben möchte, kommt um einen Fernseher kaum herum. Mit einer besonderen Ausnahme, und zwar der RGB-LaserTV-Technik. Diese bietet durch den Einsatz von insgesamt drei Lasern in den Farben rot, Grün und Blau als Lichtquelle eine Farbraumabdeckung, die mit Fernseher bis heute nicht erreicht werden kann. Hier werden lebensechte Farben abgebildet, wie man Sie noch nie gesehen hat. Wer das einmal erleben möchte, sollte dazu unbedingt einmal den Fachhändler in der Nähe besuchen, um sich dort dieses Farbspektakel anzuschauen.

Auch in Sachen Gaming haben Projektoren in den letzten Jahren ordentlich aufgeholt. So gibt es heute sogar spezielle Gaming-Projektoren, welche den meisten TVs in der Eingabeverarbeitung um ein Vielfaches voraus sind. Ansonsten bieten Heimkinoprojektoren und LaserTVs durchaus ähnliche Features wie die meisten Fernseher. Das sollte in jedem Fall für die Konsolen-Spieler mehr als ausreichend sein. Fairerweise soll aber hier erwähnt werden, dass weder Fernseher noch Projektoren für das kompetitive Spielen in online Multiplayer-Games ausgelegt sind … Hier steht ganz klar der Großbild-Spaß im Vordergrund.
Insgesamt sind heutige Beamer, egal ob klassische Front- oder LaserTV Projektoren in Sachen Bildqualität durchaus auf Augenhöhe mit den meisten Mittelklasse Fernsehern. Lediglich in Sachen Kontrast verlieren Sie gegen die beliebte, aber auch preisintensive OLED Technologie, bei der Pixel komplett abgeschaltet werden und damit zu 100 % Schwarz darstellen können. Dies ist mit einem Projektor natürlich nicht möglich. Auch bei Tageslicht leidet der Kontrast einer Projektion gegenüber einem Fernseher. Hierfür gibt es aber sowohl für Frontprojektoren als auch für LaserTVs spezielle Kontrast-Leinwände, die auch bei heller Umgebung gute Kontraste und satte Farben ermöglichen. Genauere Infos dazu finden Sie in unserem Leinwand Ratgeber 2023.


Ehrlicherweise muss man an dieser Stelle aber auch sagen, dass ein großer Fernseher bei Tageslicht auch sehr stark spiegeln kann, wodurch ein angenehmes Schauen erschwert wird. Am Ende des Tages bleibt es eine Geschmacksfrage, welcher Bildeindruck einem besser gefällt. Unsere Fachhändler haben jedoch über die Jahre die Erfahrung gemacht, dass ein Projektionsbild für viele Kunden deutlich angenehmer wirkt, da die Lichtquelle einen nicht direkt wie bei einem Fernseher anleuchtet, sondern reflexiv arbeitet. Das entspricht auch tatsächlich mehr unserem natürlich Seheindruck. Im Alltag sehen wir draußen überwiegend Sonnenreflexionen und schauen ja auch nur ungern direkt in die Sonne, oder?
Um herauszufinden, welche Bildqualität Sie mehr überzeugt, lohnt sich der Gang zum Fachhandel in der Nähe:
3. Anschaffungs- und Betriebskosten
Nachdem das Thema Bildqualität und Gamingfeatures behandelt wurde, widmen wir uns der Frage nach dem Anschaffungspreis und den Folgekosten. Nun, wie eingangs erwähnt, ist dies Stark von der Bildgröße abhängig. Hier kann man ganz klar sagen: “Je größer das Bild werden soll, umso eher loht sich ein Projektor mit Leinwand”. Denn der große Vorteil des Projektors ist hier seine Flexibilität, denn der Projektor kostet immer gleich viel in der Anschaffung und verbraucht abgesehen von den Helligkeitseinstellungen auch immer gleich viel Strom, egal wie groß er das Bild projiziert. Soll heißen, wenn Sie nur eine Größe von 75″ haben möchten, ist ein Projektor in der Regel mitsamt Leinwand deutlich teurer.


Gehen wir aber nun in 10″ Schritten in der Bilddiagonale nach oben und kommen über die magische 85″ Grenze sieht die Welt komplett anders aus. Während Sie bei einem Fernseher für 10″ mehr Bilddiagonale je nach Modell schnell 50 % und mehr Aufpreis zahlen, sind bei Leinwänden nur 5-10 % üblich. Bei einem Sprung von 85″ auf 100″ sind es bei einem Fernseher schnell Faktor 2 bis 10, darüber hinaus gibt es derzeit eh kaum Modelle. Weiterer Vorteil an dieser Stelle: Sie können bei Bedarf die Leinwand bzw. die Leinwandgröße tauschen, wenn Sie ein größeres Bild wünschen.
Auch in Sachen Strombedarf ist ein Projektor in der Regel ab 85″ deutlich effizienter als selbst leuchtende Fernseher. Wir haben dazu bereits ein umfassendes Video und einen Beitrag erstellt:
4. Installation und Integration
So, nun sind die wichtigsten Fragen auf der technischen Seite geklärt, aber bedeutet ein großes Bild automatisch einen großen Platzbedarf? NEIN! Denn dank diverser ausgeklügelter Möglichkeiten lassen sich heute sowohl Fernseher als auch Projektoren und Leinwände dezent oder gar unsichtbar in das Wohnzimmer integrieren. Bei Projektoren und Leinwänden ist dies tatsächlich sogar deutlich einfacher als bei Fernsehern, zumindest wenn es um das Verstecken oder Integrieren geht, denn in Sachen Installationsaufwand sollte jedem bewusst sein, das ein Projektor immer mehr Aufwand erfordert als ein Fernseher. Hier ist auspacken, hinstellen oder hängen und anschließen angesagt.
Bei einem Projektor haben Sie minimum zwei Komponenten, die richtig installiert werden müssen. Bei einem Frontprojektor muss sowohl der Beamer selbst als auch die Leinwand entsprechend installiert und montiert werden. Dafür sind im Falle einer Motorleinwand auch mehr Aufwand beim Stromanschluss und dem verlegen der Kabel einzuplanen. Wenn Sie sich für einen Projektor mit Motorleinwand entscheiden, planen Sie dies früh genug mit Ihrem Fachhändler, damit ein Elektriker schon frühzeitig an der Richtigen Stelle die Stromanschlüsse planen kann. Bei einem Frontprojektor müssen Sie zudem noch die Verlegung eines HDMI Kabels berücksichtigen, mit der das Bildsignal von Ihren Quellen zum Projektor gelangt. Je nach Platzierung ihrer Technikzentrale fallen hier schnell 10 bis 15 Meter Kabellänge an, die versteckt werden wollen.
Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, wo die Reise hingehen soll, dann scheuen Sie nicht, sich früh genug mit einem Experten zusammenzusetzen und das ganze Projekt zu planen. So lassen sich sichtbare Kabel, Projektoren und auch Leinwände vermeiden. Wie so etwas dann final mit einer Deckeneinbauleinwandlösung aussehen kann, sehen Sie unterhalb.


Diese Wohnzimmer Lösung wurde von einem unserer Fachhandels-Standorte geplant und umgesetzt. Hier wurde eine elegante Hybridlösung aus einem 75″ Fernseher für tagsüber und einer 120″ Leinwand für den Heimkinobetrieb kombiniert.
Das Endergebnis überzeugt mit einer unsichtbaren Integration der Leinwand in der Decke und der Abwesenheit von sichtbaren Kabeln.
Wenn ein großes Bild gewünscht ist, aber der Verkabelung und Installationsaufwand reduziert werden soll, bieten LaserTVs den idealen Mittelweg aus Fernsehern und Frontprojektor. Hierbei bleibt der Projektor vorne auf dem Lowboard stehen, da er nur wenige Zentimeter Platz benötigt, um ein 100“ großes Bild zu projizieren. Da sich die gesamte Technik ebenfalls häufig im Lowboard platzieren lässt, entfallen lange Kabelwege und auch die Leinwand benötigt, sofern es sich um eine Rahmenleinwand handelt, keine Kabel, sodass diese wie ein Bild aufzuhängen ist. Eine schöne Integration einer solchen LaserTV Lösung im Wohnraum finden Sie unterhalb.

Sollte auch bei einer LaserTv Lösung die Leinwand nicht dauerhaft sichtbar bleiben, bieten sich ebenfalls Motorleinwände an, die von der Decke kommen, oder aber sogenannte Floor-Up Leinwände, die von unten nach oben fahren und sich z. B. in oder hinter einem Möbel platzieren lassen.

Wie sie sehen, ist hier bei der Integration der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Natürlich lassen sich auch Fernseher mithilfe von Deckenliften oder versteckten Liften hinter Möbeln verstecken. Dies funktioniert aber nur bis zu einer Größe von 65 Zoll, denn aufrollbare Fernseher sind stand heute nur zu Preisen eines Mittelklassewagens in überschaubaren Größen erhältlich. Wir sind hier gespannt, was die Zukunft bringt …
Fazit: Fernseher oder Beamer?
Ein 100 Zoll Fernseher ist aktuell ab ca. 12.000 Euro zu bekommen. Hier ist bereits alles klug und Play. Ein vollständiges Heimkinosystem mit Beamer mit einer Bildgröße von 120 Zoll ist schon für unter 5.000 Euro erhältlich. Je kleiner das Bild wird, desto mehr neigt sich die Preis / Leistungsbalance deutlich in Richtung des Fernsehers, da man zumindest beim Frontprojektor immer noch Lautsprecher, Fernsehempfänger und Leinwand benötigt. Beim LaserTV sind bereits viele Dinge wie TV, Tuner, Lautsprecher und App-Store integriert. Dadurch entfallen viele Zusatzgeräte und Kabel. Wir also Großbildwand sind ganz klar auf Seite der Projektor-Technik, da Bildgröße nach unserer Auffassung durch nichts zu ersetzen ist.
Aber die Entscheidung müssen Sie selbst treffen und das geht am besten im Fachhandel mit entsprechender Beratung im Fachhandel.
Um hier noch mal die wichtigsten Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Großbild-Lösungen zur Orientierung:
Fernseher Vorteile:
+ einfache Installation
+ günstigere Anschaffung bei Bildgrößen unter 85 Zoll
+ in hellen Umgebungen nutzbar (Spiegelung, berücksichtigen)
+ neuste Techniken und gute Bildqualität zu einem guten Preis / Leistungsverhältnis
Fernseher Nachteile:
– bei Nichtnutzung große schwarze Fläche
– kein Heimkinoeffekt
– ab 75 Zoll sehr teuer in der Anschaffung
Beamer und LaserTV Vorteile:
+ richtiger Heimkinoeffekt dank riesigem Bild
+ Beamer und Leinwand lassen sich bei Bedarf verstecken
+ angenehmer für die Augen
+ günstigere Anschaffung und Betriebskosten ab 85 Zoll Bilddiagonale
Beamer und LaserTV Nachteile:
– aufwendigere Installation und Montage
– nur tageslichttauglich mit entsprechender Leinwand
Weitere Aspekte finden sie in unseren Videospecial zum Thema: Fernseher oder LaserTV?
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